Mit dem SWT-SPORTS BMW Motorrad zur Isle of Man – Ein Reisebericht von Martin A.
Ein Reisebericht von Martin A.
Die „Isle of Man“ ist eine Insel in der Irischen See , bei den Motorradfahrern durch die TT ( tourist trophy ) bekannt. Als wir vor einiger Zeit, während eines Motorradtreffens, mit ein paar Freunde über lohnenswerte Urlaubsziele für die Zukunft debattierten, fiel der Name „Isle of Man“.
Da war ich noch nicht, dachte ich mir als die anderen berichteten wie es dort vor zwanzig Jahren war. Also wurden Urlaubspläne gesponnen und nach der Planungsphase blieb eine sechsköpfige Reisegruppe. Zusammen buchten wir unsere Fährentickets von Rotterdam nach Hull, Liverpool – Douglas und Douglas Liverpool zurück. Die Motorrad – Reisegruppe bestand aus zwei Frauen und vier Männern. Wir reisten auf zwei Gespannen und zwei Solomotorrädern auf dem Weg zum Manx Grand Prix Ende August 2016. Ich reiste auf meiner treuen BMW MOTORRAD R 80 GS, die mit einigen Modifikationen ausgestattet ist.
Also ging es an einem Freitag schon früh von Würzburg auf kleinen Straßen nach Bergisch Gladbach. Am nächsten Tag waren wir schon zu zweit mit dem Ziel Rotterdam. Auf dem Weg durch die Niederlande stießen die beiden Gespannfahrer zu uns.
Die Fährfahrt ging über Nacht mit starkem Wind bis Windstärke 8. Wir liefen mit dem Schiff in Hull ein und fuhren quer durch England bis nach Liverpool.
Zu Beginn hat uns England sogar mit etwas Sonnenschein begrüßt, doch je weiter wir in den Westen kamen um so trüber wurde das Wetter.
In Liverpool angekommen verbrachten wir die Nacht standesgemäß in einer Jugendherberge. Bei richtig englischem Regenwetter konnten wir uns die frisch renovierte Hafenanlage betrachten.
Am darauf folgenden Morgen verließen wir die Stadt und fuhren mit der Fähre über die raue See.
Auf der Isle of Man in Peel hatten wir uns einen Platz auf dem Zeltplatz reserviert. Dies ist zur Zeit der Tourist Trophy und des Manx Grand Prix unumgänglich. Während des Trainings sieht es hier noch nicht so eng aus. Doch an den Renntagen passt keine Maus mehr zwischen die Zelte.
Da die über 60 km lange Rennstrecke über die offizielle Straße führt, konnten wir während des Trainings bis auf ein oder zwei Meter an das Geschehen gelangen. Ein total geiles Gefühl, wenn die Kisten an einem vorbei fliegen.
Das Fahrerlager war kein Sperrbezirk. Hier konnte sich jeder ungehindert aufhalten und den Rennfahrern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Einzigartig, was man da vor die Augen bekommt.
Aber das Rennen ist nur eines der Highlights, das es auf dieser schönen Insel gibt. Es gibt noch viele sehenswerte Orte, mit tollen erhaltenen alten Gebäuden. Hier mal die Promenade in Douglas:
Für die Botaniker gibt es sogar Palmen zu bestaunen. Auch der höchste Berg der Insel, der Snaefell Mountain, hat eine bunte Pflanzenwelt zu bieten. Dort trifft man dann auch auf das Denkmal von Joey Dunlop, der die legendäre Tourist Trophy ganze 26 Mal gewann.
Auf dem Weg zum malerischen Küstenort Port Erin konnte man diese Aussichten genießen.
Nach einem schönen Strandspaziergang und einem leckeren Kaffee, besuchten wir noch das Eisenbahnmuseum und standen staunend vor der Schmalspurdampflock. Weil wir mit großen Augen an der tollen Lock standen, sprach uns der Lockführer an. Er lud uns ein, näher zu kommen, um uns das Schmuckstück genau anschauen zu können.
Neben der gut ausgebauten Rennstrecke gibt es aber noch ganz viele tolle weitere Straßen. Diese sind alle mit dem Motorrad befahrbar und sehr empfehlenswert.
Neben dem „Single Track Road“ – Schild finde ich auch dieses Verkehrschild erwähnenswert.
Bei diesem Schild muss ich an meine Heimat denken. Wie wäre es wohl, wenn ich mit dem Motorrad auf einem Weg auf einen Reiter treffen würde. Bei uns ist ein Motorrad-Reiter-Weg undenkbar!
Auch bis ganz in den Norden haben wir es geschafft. „Point of Ayre“ nennt es sich und bei gutem Wetter kann man von hier bis nach Scotland schauen.
Neben der Natur lebt die Insel den Motorsport. Wir besuchten eine Sektion des 2-Day-Trail und schauten den Gespanntreibern bei ihren akrobatischen Manövern zu.
Am Sonntag besuchten wir den „VMCC Festival of Jurby“ . Auf einem alten stillgelegten Flugplatz ging es einen ganzen Tag um den historischen Motorsport.
Hier kann man nicht nur die Rennen auf der umgebauten Rollbahn betrachten und sich wieder frei im Fahrerlager umschauen sondern neben den historischen Rennern entdeckt man dort auch Eigenbauten von höchster Güte, wie „The flying Millyard“,
Aber auch skurrile Umbauten wie die Renngülle oder den MX-5 Threeweeler gibt es hier zu bestaunen!
Eigentlich findet man auf der ganzen Insel immer wieder sehr fantastische und auch interessante Motorräder. Oft kommt man nur sehr schwer aus dem Staunen.
Viel zu schnell ging unsere Woche auf der Insel ins Land. Leider mussten wir jetzt die Heimreise antreten. Die Motorräder verschwanden wieder im Bauch der Fähre. Unser letzter Blick fiel zurück auf Douglas, mit feuchten Augen verließen wir die Isle des Man!
Zurück in England trennten sich unsere Wege. Die eine Hälfte der Truppe verbrachte noch ein paar Tage in Wales. Das eine Motorradgespann nahm den gleichen Weg wie bei der Hinfahrt. Mein Weg führte mich über den Landweg nach Hause. Mein Navi führte mich sicher auf kleinen Straßen im großen Bogen um London nach Brighton und weiter nach Folkestone. Von dort nahm ich den Tunnelzug. Übernachtet habe ich in einem „Farm bed & breakfast“
Der Transfer mit dem Tunnelzug gestaltete sich vollkommen problemlos. Das Ticket für die Rückfahrt konnte ich einfach direkt am Zug lösen. Für die Sparfüchse kann ich nur empfehlen dieses am Tag vorher im Internet zu lösen. Hier kann man knapp die Hälfte vom Ticketpreis sparen. Da ich mir nicht sicher war, ob ich es zeitlich schaffe, musste ich den vollen Preis zahlen.
Von Calais fuhr ich direkt nach Belgien. Da ich schon mehrfach in Frankreich Urlaub gemacht hatte und in Belgien noch nie, ging die Reise über das schöne Königreich. Es ist platt und die Straßen gingen meist geradeaus. Die Streckenführung wurde erst wieder in den Ardennen besser, aber da war ich auch schon fast in Luxemburg. Und Luxemburg ist ein tolles Land zum Motorrad fahren. Mein nächster Stopp lag dann bei einem Freund in Saarbrücken. Am nächsten Tag fuhr ich dann nach Würzburg zurück. Insgesamt war ich zwei Wochen unterwegs und habe dabei knapp 3000km zurückgelegt.
Die SWT-SPORTS hat sich auf der gesamten Strecke wunderbar geschlagen. Sie ist für mich der beste Tourer, den ich bisher besessen habe. Durch die Rahmenverstärkungen und die besseren Federelemente liegt sie bei jeder Geschwindigkeit satter auf der Straße oder dem Feldweg, als meine originale BMW Motorrad R100GS. Die Leistung reicht zum Landstraßentouren vollkommen aus und sie ist etliche Kilo leichter geworden als original oder das was aktuell als Enduro verkauft wird. Ohne Gepäck waren auch die Reitwege auf der Isle of Man kein Problem.
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Was für ein schöner Bericht. Danke dafür.
Mich hätte noch interessiert, wie hoch deine Kosten im Einzelnen etwa waren.
2019 peile ich etwas ähnliches an.