Ein Lebenstraum – Einmal Nordkap und zurück mit dem BMW Motorrad Boxer 2-Ventiler

Unser Kunde Gerd P. hat sich zusammen mit seinem Freund Martin den Traum von einer Motorradreise von Deutschland zum Nordkap erfüllt. Gerd verdient im Alltag als Krankenpfleger seine Brötchen. Er ist trotz seiner 50 Jahren als absoluter Rookie an die Sache heran gegangen. Im folgenden Tagebuch erzählt er uns, wie er seine erste Motorradreise erlebt hat und welche Höhen und Tiefen sich ereignet haben. 

Traumziel Nordkap und zurück, fast 7.000 km

Anfang 2017 bin ich beim Surfen im Internet auf einen Reisebericht von Svenja gestoßen, in dem sie von ihrer großen Tour zum Nordkap erzählte. Die Reisebeschreibung hat mich total beeindruckt. Von diesem Gedanken konnte ich mich gar nicht mehr befreien und die Tour wurde zur fixen Idee. Es sollte eine Auszeit vom Alltag werden, mal Zeit für mich und dazu eine spannende Geschichte.

Bei meiner Frau war der Plan einer solchen Tour nicht gerade der Brüller, sie malte schon mal den Supergau an die Wand und beschrieb mir alle möglichen Zwischenfälle und Szenarien, die sie sich vorstellen konnte. Doch eigentlich war das nur die Angst, Angst davor, dass mir etwas zustoßen könnte. Einerseits habe ich das schon ernst genommen, doch andererseits wollte ich aber meine allererste Motorradreise unbedingt durchziehen.

Als ich meinem Motorradkumpel Martin von meiner Idee erzählte, war er sofort Feuer und Flamme und wollte sich mir gleich anschließen.

Die Reisevorbereitungen waren umfassend. Zunächst einmal mussten die Motorräder auf Vordermann gebracht werden . Unsere beiden BMW Motorräder sind ja schon ein bisschen in die Jahre gekommen und wie jeder weiß, kann das ganz schön ausarten, – Martins BMW R80 G/S und meine BMW R100GS. Motor checken, neue Reifen und ordentliche Reisekoffer besorgen. Noch dazu fehlte es auch am  entsprechenden Campingzubehör. Aber das sollte uns nicht von unserem Ziel abbringen. Wir scheuten fast keinen Kosten und Mühen.

Unser Plan war, über Dänemark, Schweden und Finnland ans Nordkap zu biken. Zurück wollten wir an der norwegischen Küste entlang – über die Lofoten – nach Kristiansand. Von dort mit der Fähre nach Hirthals übersetzen und dann quer durch Dänemark nach Hause.

Für diese Unternehmung standen uns etwas mehr als zwei Wochen zur Verfügung.

Tourtag 1: 12.06.2017

Am Tag der Abfahrt musste ich feststellen, dass ein vollbeladenes Motorrad schon so seine Eigenleben hat. Ein völlig anderes Fahrverhalten überraschte mich, man könnte meinen es schwimmt und trudelt in den Kurven. Für mich war das eine total neue Erfahrung. In allen Berichten wird dem Fahrer geraten, das beladene Fahrzeug Probe zu fahren. Solche Ratschläge lässt man aber tunlichst außer Acht und so wird man plötzlich mit neuen Voraussetzungen konfrontiert. Naja, man gewöhnt sich relativ schnell daran und verinnerlicht sich, dass man die Kurven langsamer nimmt und vorsichtig bremst.

Ein weiteres Problem war das reichhaltige Gepäck. Klar, man überlegt sich schon was man alles mitnehmen muss und kann, aber schließlich ist doch einem Einhalt geboten, da man seine Platzkapazität  erreicht hat.

Beim ersten Stopp an der Tankstelle musste ich feststellen, wie es ist, wenn man seine Kapazitäten überschritten hat. Ich war dermaßen überladen, dass ich ohne Martins Hilfe gar nicht mehr absteigen konnte. Bei der Überholung meiner Maschine hatte ich den stark gebogenen Seitenständer nicht verstärkt und so neigte die Maschine dazu, beim Absteigen die Horizontale einzunehmen.

Der erste Tag gestaltete sich so, dass wir um 13:00 Uhr starteten. Über die A70 fuhren wir gen Norden. Wir legten mehrere Zwischenstopps ein, um zu tanken,  etwas zu essen und ein wenig auszuruhen.

Gegen Abend mussten wir wegen starken Regens mehrmals pausieren. Das fing ja schon gut an! Aber dadurch ließen wir uns nicht entmutigen. In Hamburg kamen wir gut durch, der Elbtunnel war frei. Im weiteren Verlauf kam es stellenweis zu zähfließendem Verkehr wegen Baustellen, aber die Verkehrsbehinderungen betrafen eher den Gegenverkehr. Dann endlich nach 21:00 Uhr kamen wir an unserem Quartier bei Ilse Poggendorf in Ostenfeld an, unweit von Rendsburg.

637 km hatten wir hinter uns.

 

 

Tourtag 2: 13.06.2017

An unserem zweiten Tourtag ging es um 10:30 Uhr Richtung Dänemark.  Das Wetter war gar nicht toll, es war stark bewölkt und sehr sehr windig. Doch daran sollten wir uns erst noch gewöhnen, denn der Wind blies uns fortan permanent entgegen. Wenigstens blieben wir da noch vom Regen verschont.

Der Kilometerzähler rasselte nur so und das Riden machte richtig Spaß. Unser Weg führte uns über die E45 vorbei an Aabenraa und Haderslev nach Kolding. Hier wechselten wir auf die E20, vorbei an Middelfart. Kurz vor Odense legten wir eine kurze Pause ein. Martin entdeckte am Endantrieb seiner BMW Motorrad R 80 G/S leichte Spuren von Kardanöl. Er ging der Ursache sofort auf die Spur und demontierte das Hinterrad. Ja, der Dichtring am Winkeltrieb leckte. Was nun? Zu unseren Überlegungen gesellte sich ein junger Däne und fragte, ob er uns helfen könne. Glücklicherweise spricht Martin ganz passabel Englisch und so konnte er ihm unser Problem schildern. Ohne groß nachzudenken, zog er sein Handy aus der Tasche und fing an, nach einem Erstteilhändler zu suchen. Er wurde in Odense ganz in der Nähe fündig.

Auf der Suche nach einer ÖLQUELLE

Also machten wir uns auf nach Odense, wo wir die entsprechende Adresse finden sollten. Glücklicherweise hatte Martin eine Navi-App, so konnten wir uns in der 175.000-Einwohner-Stadt einigermaßen gut zurechtfinden. Aber wie es immer so ist, man findet nichts auf Anhieb. Weil der Laden so versteckt lag, irrten wir erst etwas umher. Nachdem wir den Dichtring bekommen hatten wurde dieser schnell verpackt und es  ging über die Storebaeltbrücke nach Kopenhagen. Diese ewig lange Brücke zu befahren ist ein ganz  besonderes Erlebnis. Mit dem Bike, über dem Meer und das etwa 18 km bei diesem ausgezeichneten Ausblick. Dem folgte das zweite Highlight, die Fahrt über die Öresundbrücke mit ihrer Länge von 7,8 km.

Von Malmö aus fuhren wir über die E20 Richtung Helsingborg.

 Storebaeltbrücke  und Oeresundbrücke nach Malmö

Langsam wurde es Zeit, sich nach einer Bleibe für die Nacht umzusehen. Wie sich herausstellte, hatte ich dummerweise meinen ADAC-Campingführer zuhause gelassen. Also hielten wir uns an die Campingübersichtskarte, die für die Orientierung mit ihrem großen Maßstab nicht gerade ideal war. Sehr spät erreichten wir den Campingplatz in Röstanga. Schon wieder war es nach 21:00 Uhr geworden und der Campingplatz hatte leider schon schon geschlossen. Was jetzt schon wieder? Als wir bereits dabei waren unser gesamtes  Gepäck abzuladen, kam ein freundlicher Gast und zeigte uns, wie wir die Schranke öffnen konnten. Der Gast war Engländer und wohnte in der „Kabine“. Uns kam es super nett und  kontaktfreudig vor.

Abladen, Zelt aufbauen, Luftmatratze aufpumpen, einräumen. Um 23:00 Uhr gab es Abendessen aus der Büchse. 2 -3 Dosen Bier für jeden und dann ging es in die Horizontale.

An diesem Tag hatten wir harte 457 km zurückgelegt.

 

Campingplatz Röstänga

 

Tourtag 3: 14.06.2017

Der Zeltplatzwart war ein absolut netter Kerl und es war für ihn überhaupt kein Problem, dass wir uns abends auf den Platz geschlichen hatten. Scheinbar passiert das hier öfters. Nach dem Frühstück beglichen wir unsere Rechnung und machten uns umgehend auf den Weg. Anfangs hatten wir eine gute Wetterlage erwischt, doch das änderte sich plötzlich gegen Mittag. Als es anfing aus allen Wolken zu schütten, wurden wir gezwungen, uns unter einer Autobahnbrücke zu verschanzen. Nach einer ganzen Weile ließ der Regen nach und wir konnten endlich wieder weiterfahren. Leider kamen wir keine 300 Meter weit, denn beim Anfahren verlor ich meine Schaltrolle des Schalthebels. So konnte ich nur noch im 1. Gang fahren und war gezwungen, dieses blöde Schaltrolle auf der Autobahn zu suchen. Gott sei Dank war sie nicht auf die Fahrbahn geschleudert worden und ich fand sie am Rand des Seitenstreifens wieder. Mit viel Improvisation konnte ich sie wieder befestigen, ohne dass wir eine Werkstatt brauchten. Während wir so werkelten, kam eine Reihe von Polizeieinsatzfahrzeugen vorbei gefahren, aber die Polizeibeamten beachteten uns gar nicht. Ob das in Deutschland so möglich gewesen wäre?

Am Nachmittag wurden wir von einem zweiten Guss überrascht. Aber was soll’s, wir sind ja keine „Nur-Schönwetter-Fahrer“. Auch wenn das Wetter heute nicht so mitgespielt hat, hatten wir auch schöne Erlebnisse.

Beim Nachfüllen unserer Kraftstoffreserven kamen wir mit drei Herren im gesetzten Alter ins Gespräch, die nach Süden fuhren und in Italien Urlaub machen wollten. Einer war mit einer BMW R 100 RS, Baujahr 1983, unterwegs.

 Farstanäs – Familjecamping direkt an der Ostsee

Am Abend spannten wir unsere Zelte auf dem Farstanäs-Familjecamping-Platz auf, nahe Södertälje – ein schöner Campingplatz an der Ostsee, der sauber, ordentlich und zu empfehlen ist. Hier machen wir unsere erste richtige Erfahrung mit Schnaken.

Tagesstrecke: 535 km

 

Tourtag 4: 15.06.2017

Schon früh am Morgen starteten wir Richtung Stockholm. Hier wollte Martin Getriebeöl und einen zweiten Dichtring besorgen. Nur zur Sicherheit, falls einer bei der Montage kaputt ginge. Dank Dr. GOOGLE  fand Martin rasch einen BMW-Motorrad-Händler.  Als wir dort ankamen, entpuppte sich der Laden als BMW-Harley-Store. Der Mitarbeiter war sehr nett, konnte uns das Teil aber auf die Schnelle leider nicht besorgen. Dafür nannte er Martin aber eine Adresse von einem Ersatzteilhändler. Außerdem hatte er einen Bekannten mit einer Werkstatt, mit dem er telefonierte. Dieser Bekannte konnte sogar meinen kaputten Seitenständer reparieren. Der Händler zeigte sich voller Begeisterung für unsere alten Motorräder und bat uns, ein paar Fotos schießen zu dürfen.

Nach kurzer Fahrt mit Hindernissen trafen wir an der Werkstatt des Bekannten ein. Von außen sah sie aus wie ein schäbiges Siedlungshaus, mit Doppelgarage und einem verwahrlost wirkenden Garten. Außerdem standen zwei alte, heruntergekommene Laster auf dem Grundstück.

Als wir klingelten, erschien ein ausgemergelter, älterer Herr mit freiem Oberkörper an der Haustüre. Ihm erzählten wir wer uns geschickt hatte und was unser Anliegen war.

Anfänglich stellte er sich ein wenig begriffsstutzig , doch dann führte er uns in seine „Werkstatt“. Was uns da erwartete, überraschte uns ganz schön. Da standen lauter Hightech CNC-Maschinen. Hier fertigte er mit seinen beiden Söhnen Präzisionsmetallteile. Wie sich herausstellte war der Mann schon in jungen Jahren nach Deutschland gekommen und hatte Freunde in Hamburg und Stuttgart. Er war früher Motorradrennen gefahren und überall in der Bundesrepublik und der DDR herumgekommen, mit ihm konnten wir uns super verständigen, denn er sprach ein perfektes Deutsch. Das war mal wieder Fügung.

Martin nutzte die Chance und wechselte seinen Dichtring, während der eine Sohn meinen Motorradständer zurechtbog und sauber verstärkte.

Unsere Schrauber-Aktionen nahmen viel Zeit in Anspruch. Als wir Stockholm verließen, erwischten wir gerade den Berufsverkehr und so kamen wir heute nicht soweit voran.

Am Abend fanden wir einen kleinen Campingplatz am Meer. Für 200 SK (ca. 20 €) mieteten wir uns eine kleine Hütte, mit 3 x 3 m. Diese lag direkt am Wasser, keine 100 m entfernt. Allerdings musste man teilweise zwischen mannshohem Kiesel hindurch, um ans Wasser zu gelangen.

Heute legten wir nur 331 km zurück.

 

Tourtag 5: 16.06.2017

Die Zeit drückte, doch gerne wären wir einige Tage länger geblieben. Beim Beladen bemerkte ich einen Riss an der Schweißnaht meines rechten Seitenkoffers. Erst wirkte es völlig unspektakulär und ich dachte, dass wir problemlos weiterfahren könnten.

Mittlerweile war es Nachmittag und Martin, der Metaller, meinte, dass wir den Koffer reparieren lassen sollten. Es war Freitag und bald würden die Werkstätten schließen. Doch wir  Glückskinder fanden eine Schlosserei. Leider hatten sie dort kein Alu-Schweißgerät – Schweißen war somit nicht möglich. Der Chef schickte uns seinen Lehrling, der den Riss mit Blindnieten fixierte. Das brachte ihm 20 € und ein paar Dosenbier ein.

Der marode Alu-Koffer                    

Unterwegs in Schweden

Die mit Baustellen gepflasterte Schnellstraße bremste uns ganz schön aus, man konnte den Eindruck bekommen, die Schweden würden sämtliche Straßen neu asphaltieren.

Martin merkte, dass mit seinem Getriebe wohl was nicht passt, irgendwie hatte er schon eine Vorahnung was folgen würde.

Bis zum Abend waren wir insgesamt über 2.500 km gefahren. Das merkten wir schon in allen Knochen.

Auf den letzten Drücker fanden wir in Umea noch einen Campingplatz  – First Camp Umea. Das Waschhaus und die Toiletten waren sehr sauber. Über die Mücken brauchen wir erst gar nicht zu sprechen. Schweden besteht aus Wald, Wasser und ganz viel Mücken!!! Aber eines muss man den Schweden lassen, alle denen wir begegneten, waren überaus freundlich und entgegenkommend.

Heutige Tagesstrecke: 457 km

 

Tourtag 6: 17.06.2017

Heute haben unsere zwei Mädels zuhause Firmung und ich haben mich ganz schön davor gedrückt, aber im Gedanken war ich bei ihnen.

Wie nicht anders zu erwarten, bot uns der Regen wieder einmal Einhalt. Halb trocken schafften wir es gerade noch rechtzeitig bis zu einer überdachten Tankstelle.

Während wir so unseren Kaffee schlürften, kam ein Mann auf uns zu. Das war bestimmt der dickste Wickinger aller Zeiten. Mindestens 250 kg drückt der auf die Waage. Da war Bud Spencer eine Witzfigur dagegen. Zwar war er freundlich, „ kaute“ uns aber fast beide Ohren ab. Er erzählte uns die „Story vom wilden Pferd“ und dass er einmal für eine Nacht nach Stockholm zum Besäufnis gefahren war und am nächsten Tag wieder zurück. Schlappe 800  bis 900 km! Einfach!!! Wie gerne wären wir jetzt geflüchtet. Als der Regen endlich  nachließ, fuhren wir schnell weiter. Doch lange ließ erneuter Regen nicht auf sich warten. Etwa 200 km legten wir so zurück, bis es uns endgültig reichte und wir frustriert am Örnvik-Hotell-Konferens-Camping-Restaurang ankamen.

 

Unser Campingplatz…              

  …unsere Hütte…                       

  …unser Nachbar…

Auf dem Campingplatz trafen wir wieder das Ehepaar mit seinem umgebauten Mercedes, welches wir gestern bei der Suche nach einem Zeltplatz kennengelernt hatten. Die beiden waren auch Deutsche und auf dem Weg ans Kap. Er sah aus wie der Doppelgänger von Peter Lustig und sprach super schwedisch.

Zum Glück hatten sie hier noch eine freie Kabine für zwei Personen. Die Hütten waren alle mit Elektroheizung ausgestattet. Hier konnten wir später wenigstens  unsere Klamotten trocknen. Zu allererst aber luden wir unsere Motorräder ab und zogen uns trockene Kleider über. Martin entdeckte ein Sauna, die gleich genutzt wurde.

Wenn man auf diese Art reist, lernt man viele interessante Leute kennen.

Tagesstrecke: 227 km.

 

Tourtag 7: 18.06.2017

Am Morgen hatte ich mein spezielles Urlaubserlebnis. Beim Aufwachen musste ich feststellen, dass ich auf dem rechten Auge nichts mehr sah. Nicht, dass ich über Nacht blind geworden wäre – NEIN – eine Schnake hatte mich direkt ins Augenlid gestochen und jetzt war es total angeschwollen. Zum Glück hatte die „Trikerin“ Kortison-Salbe dabei. Ich schmierte sie mir auf das Lid, worauf die Schwellung bis nach dem Frühstück schon ein wenig zurückgegangen war. Einer Weiterfahrt stand zum Glück nichts im Weg.

Unser Nahziel war Haparanda, die Grenzstadt zu Finnland. Die Entfernung betrug 120 km. Hier deckten wir uns noch mit Verpflegung ein, bevor es direkt über die Grenze nach Torino ging. Auf Schwedische Wälder folgten Finnische Wälder. Über Kemi ging es nach Rovaniemi, der Stadt am Polarkreis. Hier sagen sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“. Die Heimat des Weihnachtsmanns.

Am Polarkreis wechselten wir in eine andere Zeitzone. Nun tickte die Uhr eine Stunde später. Das finnische Wetter war genauso unbeständig wie wir das schon aus Schweden kannten.

Für Raser ist der Urlaub nicht geeignet. Die Skandinaven zücken ihre Radarpistole schneller als Lucky Luck. Also immer schön auf die Reisegeschwindigkeit achten.

Bis zum Abend fuhren wir eifrig, dann hielten Ausschau nach einer Schlafmöglichkeit. Wir waren unterhalb von Inari, dem großen finnischen See, als wir in Ivalo fündig wurden. Ivalo River Camping, eine Tankstelle mit Restaurant und Campingplatz, zum Glück hatten die noch eine Hütte frei.

Zurückgelegte Strecke: 568 km                

   

Tourtag 8: 19.06.2017

Dieser Tourtag stand unter keinem guten Stern. Schon die ganze Nacht hatte es hindurch geregnet. Es regnete auch, als wir die Motorräder beluden und weiterfuhren. Vielleicht hätten wir lieber nach Italien fahren sollen. Zuhause hatte es tagsüber 30°C im Schatten, aber hier wurde es nur ungemütlicher.

Nicht jammern! Wir wollten es so. Wir hatten ja noch unser Ziel! Außerdem sind wir ja keine „Nur-Schönwetter-Fahrer“.

Auf der E75 fuhren wir nach Norden am großen Inari-See vorbei. Als wir bereits 80 km gefahren waren, merkte ich, dass mein Partner fehlt. Er war ein ganz schönes Stück weit zurückgefallen. Ich verringerte das Tempo, um auf Martin zu warten. Doch er kam einfach nicht. Also wendete ich und traf ihn nach 2 km, wo er einsam am Straßenrand wartete. Traurig teilte er mir mit, dass sein Getriebe aufgegeben hat. Jetzt wurde seine Vorahnung wahr. Was jetzt??? Erst einmal weg von der Straße.

Weitere 2 km zurück, kamen wir an eine Tankstelle mit Restaurant. Kaamanen-Camping. Hier konnten wir erst einmal unsere Motorräder abstellen.

Martin nahm sofort Kontakt mit dem ADAC auf. Was aber nicht einfach war, denn die Warteschleife dauerte gefühlte Stunden. Es meldete sich auf der anderen Seite eine gereizte Dame, mit der „konnte er nicht so gut kommunizieren“. Sie nahm die Daten und den Sachverhalt auf und wollte das weitere Vorgehen klären. Martin hing ganz schön in der Luft. Er wusste nicht ob er ein Ersatzgetriebe bekommen würde, womöglich war die Reise für ihn hier zu Ende? Nach geraumer Zeit wurde ein zweites Gespräch möglich. Diesmal stellte ihn eine nette Dame zum Ersatzteil-Service durch. Ein sehr entgegenkommender Mann zeigte viel Verständnis für Martins Problem. Er wollte sich zunächst mit dem Finnischen Automobil-Club in Verbindung setzen, um Möglichkeiten auszuloten. Ein Mitarbeiter meldete sich auf Martins Handy. Das Motorrad könne abgeholt werden und würde zunächst irgendwo eingemottet werden, bis es eine Transportgelegenheit nach Deutschland gäbe. Martin seinerseits sollte mit dem Flieger nach Hause zurück reisen. Das kam für ihn aber nicht in Frage, er wollte sein Motorrad nicht außerhalb seiner Kontrolle untergestellt wissen.

Parallel dazu hatte Martin bei Manuel Schad von SWT Sports in Üchtelhausen angerufen, um wegen eines Ersatzgetriebes anzufragen.  Manuel ist ein BMW-Spezialist, unser BMW-Spezialist! Er hatte selber nichts auf Lager und sein Getriebespezialist Joachim Roth war gerade im Urlaub. Der würde aber schon bald heimfahren. Es blieb also nichts anderes übrig, als bis morgen zu warten.

Das Restaurant vermietete auch Hütten, so konnten wir problemlos vor Ort unterkommen. Unser Plan sah ursprünglich vor, über Patoniva nach Utsjoki zu fahren. Vom Trike-Fahrer hatten wir einen Tipp bekommen, dass es dort einen Laden mit sehr günstigen Motorrad-Klamotten gab. Da wollten wir uns mit Regensachen eindecken. Aber stattdessen saßen wir hier fest und ließen unserem Frust freien Lauf.

Am Ende des Tages sind wir 84 km gefahren. NUR!!!

 

Tourtag 9: 20.06.2017

Heute beschlossen wir, zum Kap zu fahren. Wir konnten eh nichts anderes tun als zu warten, da das Getriebe ja defekt war. Martin erfuhr von Manuel Schad (SWT-SPORTS.de)  dass der Getriebe-Roth noch in der Nacht von seinem Urlaub nach Hause gekommen war und sofort noch ein Austauschgetriebe für Ihn zurecht gelegt hatte.

Gegen 10:30 Uhr starteten wir nun zusammen auf meinem Bike gen Norden. Die Fahrt nach Kargasniemi an der Norwegischen Grenze war wie eine Berg- und Talfahrt. Es ging geschätzte 20 Mal rauf und runter, wir hatten nicht mehr mitgezählt. Der Höhenunterschied betrug bestimmt 100 Meter, Steigungen und Gefälle 8 % bis 10 %. Das war ganz ordentlich.

Die Landesgrenze passierten wir ohne Hindernisse. Auf Grund der ständigen Geschwindigkeitsbegrenzungen konnten nur sehr langsam fahren.

Finnisch-Norwegische Grenze

Hier war die  Landschaft einfach nur trist, gelegentlich kamen wir an kleinen Buchten vorbei. In höheren Abschnitten lag noch oft noch Schnee.

Laut Google lagen insgesamt 353 km vor uns. Um ans Ziel zu kommen, mussten wir durch mehrere Tunnel, diese  waren sehr spärlich beleuchtet und oft schmal.

212 m unter N.N.                                    

 

…jetzt ist es nicht mehr weit

Gegen 17:00 Uhr hatten wir das KAP erreicht. Bei 3°C war es recht kühl und es wehte ständig eine Brise.

Endlich geschafft – ZIEL ERREICHT!!! –  das NordKap

Heerscharen von Autos, Motorrädern und sogar Fahrradfahrer waren hierher unterwegs. Autobusse schafften die Touristen aus Honnigsväg herbei. Dort hatte ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Heute war das Wetter einmal gut zu uns.

Bewölkt, doch gute Sicht

Unsere Rückreise war nicht so toll, es regnete und die wilden Tiere stellten eine Gefahr dar. Als wir um 3:00 Uhr an der Hütte ankamen, waren wir erleichtert.

Tagesstrecke: 758 km. Eigentlich hatten wir unser Ziel erreicht, da wir am Kap gewesen waren.

 

Tourtag 10: 21.06.2017

Der Tag war völlig unspektakulär. Wir verbrachten die meiste Zeit im Schlafsack und holten den fehlenden Schlaf nach. Sonst konnten wir ja nichts Großartiges tun.

Heute sind wir keinen einzigen Kilometer gefahren.

 

Tag 11: 22.06.2017

Warten auf die Dinge, die da so kommen. Wir munterten uns gegenseitig auf und ließen uns vom Frust nicht unterkriegen.

Heute demontierten wir gemeinsam das Getriebe, unter Zeltplatzbedingungen bei 5°C.

Aber kein Problem für uns. Es hat prima funktioniert.

Mit dem Bordwerkzeug musste das Getriebe demontiert werden

 Auch heute sind wir wieder keinen einzigen Kilometer gefahren.

 

Tourtag 12: 23.06.2017

Es war Freitag und heute sollte das Getriebe in Ivalo am Flugplatz ankommen. Um 18:00 Uhr mit dem letzten Flugzeug.

Zeitig starteten wir, damit wir rechtzeitig ankamen. Das Getriebe hatten wir im Seitenkoffer verstauen können. Unterwegs besorgten wir uns noch ein paar Lebensmittel.

Sehnsüchtig warteten wir ab 17:30 Uhr auf die Ankunft der Maschine. Nach 18:00 Uhr strömten die ankommenden Passagiere in die Ankunftshalle. Gleich würden wir das Getriebe abholen können. Aber es kam nicht. Und das Personal von Finnair wusste auch nicht, wo es abgeblieben war. Nach deren Recherche war es aus Helsinki nicht mitgeschickt worden. Vermutlich hatten die Deppen dort zu viel Mittsommer gefeiert und dabei zu tief ins Glas geschaut. Das Resultat war, dass sie das Getriebe vergessen hatten. Martin war stinksauer. Aber es nutzte auch nichts, wir fuhren unverrichteter Dinge wieder zurück zum Zeltplatz. Es waren ja „nur“ schlappe 80 km (!). Morgen um 12:00 Uhr sollten wir wieder vorbeikommen, da würde das Getriebe dabei sein.

Tagesstrecke: 163 km. Kaamanen – Inari – Ivalo und zurück.

 

Tag 13: 24.06.2017

Der Tag begann wie der gestrige aufgehört hatte… mit großer Nervosität.

Wettertechnisch war es O.K. denn die Sonne schien sogar. Schon einmal ein gutes Zeichen. Martin malte sich schon aus, was passieren würde, wenn das Teil heute nicht käme.

Zeitlich standen wir schon mächtig unter Druck. Ich musste spätestens am kommenden Freitag (30.06.2017) zuhause sein, aber Martin wollte ich nicht im Stich lassen. Das Motto war: gemeinsam losfahren und gemeinsam ankommen. Das konnten wir nur schaffen, wenn Martin das Ersatzgetriebe heute noch einbauen konnte.

Wie gestern fuhren wir auch heute schon früh los. Die Spannung war riesig. Diesmal hatte sich die Fahrt gelohnt. Das Teil war um 12:00 Uhr mit dem Flieger angekommen.

Ivalo- Airport                      

Hurrah!!!!!!!!!

Martin überprüfte an Ort und Stelle, ob es komplett war und begann anschließend das defekte Getriebe versandfertig zu verpacken.

Jetzt hieß es, nichts wie auf nach Kaamanen zum Campingplatz. Um ca. 14:00 Uhr fing Martin mit dem Einbau an. Wo es ging, unterstützte ich ihn. Nebenbei sammelte ich meine „sieben Sachen“ zusammen und verstaute sie auf meinem Motorrad.

Das Ganze jetzt rückwärts

Wenn etwas nervt an einer Fahrt, dann das ständige Auf- und Abladen des Gepäcks und jedes Mal erneut verzurren, damit bloß nichts verloren geht.

Gegen 17:00 Uhr waren wir bereit für die Heimfahrt. Erleichtert starteten wir durch, wieder über Ivalo, vorbei an Ivalo River Camping.  Wir kamen sehr gut voran, bei max. 120 km/h auf der Autobahn, vorbei an weiten Seen.

Unterwegs wurden wir innerorts von einer Polizeistreife angehalten. Der Beifahrer  kurbelte seine Seitenscheibe herunter und gab uns zu verstehen, dass wir unverzüglich rechts heranfahren und anhalten sollten. Der schimpfte mächtig und machte uns regelrecht zur Schnecke. Wir wussten erst gar nicht, was der gute Mann von uns wollte.

Kurze Erklärung: Wir waren auf der Suche nach einem Restaurant – wir hatten an der Tankstelle ein prima Lokal empfohlen bekommen – und waren gegen eine Einbahnstraße gefahren, scheinbar hatten wir  die Beschilderung übersehen. Kann ja mal passieren in der Fremde. Jedenfalls sind wir der Polizei „in die Arme gefahren“: Wir entschuldigten uns vielmals und taten absolut reuig, was den guten Mann offensichtlich gnädig stimmte. Jedenfalls ließ er Gnade vor Recht walten und sah von einer Strafe ab, gab uns aber mit auf den Weg, dass er uns die Ohren langziehen würde, sollte er uns bei einem solchen Vergehen noch einmal erwischen. Gerade als die Streife weiterfahren wollte, konnte Martin sie noch rechtzeitig stoppen und die Beamten nach dem Weg zum Lokal fragen. Wie sich herausstellte, sprach einer der beiden ganz passabel deutsch.

Scheinbar war es etwas kompliziert zu finden und so fuhr uns der Streifenwagen voraus bis direkt vor die Haustüre. Danke an dieser Stelle nochmal!

                                             Mittsommernacht in Finnland

An diesem Tag schafften wir es bis nach Torino an der Grenze zu Schweden. Hier strandeten wir nachts um 3:00 Uhr auf einem Campingplatz. Es herrschte Totenstille, alles schlief. Und ich rumpelte mitten hinein. Glücklicherweise wachte niemand auf. Da hätte es bestimmt ganz schön geraucht.

Die heute gefahrenen Kilometer betragen 677 km. Kaamanen – Inari – Ivalo – Inari – Kaamanen – Inari – Ivalo – Rovaniemi – Torino

 

Tourtag 14: 25.06.2017

 

Elektronikprobleme an dem 2-Ventil Boxer, Martin machte sich an seiner Maschine auf die Suche nach der Ursache der Störung. Wie sich herausstellte, hatten sich  nur  die Befestigungsschrauben der Lichtmaschine gelockert, so konnte sie keinen Strom produzieren. Die Kapazität der Batterie hatte  gerade noch für den Zündfunken gereicht. 

Ab in den Süden

 Die Fahrt von Torino nach Umea verlief zunächst problemlos. Später setzte aber wieder der starker Regen ein. Auf der Suche nach einem Campingplatz landeten wir, völlig durchnässt, wieder am First Camp. Hier durften  wir eine trockene Hütte beziehen und die nassen Sachen aufhängen.

Tagesstrecke: 403 km. Torino – Habarandas – Lulea – Skelleftea – Umea

 

Tourtag 15: 26.06.2017

Strömender Regen bis zum Nachmittag. Durch die Gischt der anderen Fahrzeuge war die Sicht super schlecht. Gegen 17:00 Uhr ließ der Regen endlich  nach und es trat eine Wetterbesserung ein, und der Fahrspaß begann!

Nach einer kurzen Rast in der Nähe von Uppsala, fuhren wir bei dichtem, abendlichem Verkehr durch Stockholm.

Auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht, zog es uns wieder nach Farstanäs. Irgendwie verschlug es uns immer wieder auf die Campingplätze der Herfahrt. War ja auch nicht schlecht. Hier kannten wir uns ja schon aus, und die Auswahl war ja auch nicht so üppig.

Um 22:30 Uhr trafen wir auf dem Zeltplatz ein, natürlich war der Laden schon zu und die Schranke geschlossen. Sah nicht einfach aus, auf das Grundstück zu kommen. Aber wieder einmal hatten wir Dusel. Ein Gast verließ den Platz mit seinem Auto und wir konnten durch die gehobene  Schranke huschen.

Mitten beim Aufbau der  Zelte  kam die Platzwärterin, ein mordsdrum Weib mit einem mordsdrum Hund, der war so groß wie ein Kalb. Sie war gar nicht damit einverstanden, dass wir hier still und heimlich zelten wollten. Wahrscheinlich dachte sie, wir würden uns morgens davon schleichen, ohne zu bezahlen. Sie hielt Rücksprache mit ihrem Boss. Er war einverstanden und erlaubte uns zu bleiben. Als Sicherheitsmaßnahme musste ich der Dame meinen Führerschein aushändigen, den würde ich am nächsten Morgen natürlich wieder zurück bekommen. Für uns war das kein Problem und die Nacht war sicher.

An diesem Tag sind wir 716 km gefahren. Umea – Örnsköldsvik – Sundvall – Söderham – Gävle – Uppsala – Stockholm – Nyköping

 

Tourtag 16: 27.06.2017

Trotz des morgendlichen Sonnenscheins, war es schon ganz kühl auf dem Bock. Überall auf den Dächern war noch Tau. Als wir beim Frühstück waren lernten wir einen  Freak kennen, der in einem umgebauten Bus wohnte. Der Typ hatte ein Boot zu einem Trike umgebaut und das Vehikel war trotzdem noch schwimmfähig.

Ein Mann, ein Bus, ein Boot

Die Europastraße E4 führte uns über Norrköping nach Linköpping und später entlang des Vättern, welch ein  See mit einer 100 km Länge!

Blick von einer Raststätte

Während einer Rast fiel Martins Helm zu Boden, wobei das Visierscharnier zu Bruch ging. Es war ja schon lange nichts mehr passiert! Die Teile waren überall verstreut. Da war nichts mehr zu reparieren. Notdürftig klebte er das Visier mit Panzertape fest. Zum Fahren ging es, doch die Scheibe war halt dann fest.

In Jönköping versuchten wir ein Ersatzteil zu bekommen, aber diese Helmmarke wurde in keinem Motorrad-Laden verkauft. Natürlich sind wir wieder Stunde für die Katz herumgekurvt.

In Röstanga trafen wir am spätem Abend ein. Wie schon zwei Wochen zuvor, checkten wir am Campingplatz ein. Alles war uns schon so vertraut.

Zurückgelegte Kilometer: 945 km. Nyköping – Norrköping – Linköpping – Jönköping – Värnamo – Ljungby – Astorp – Röstanga

 

Tag 17: 28.06.2017

Morgens ?! um 10:30 Uhr fuhren wir von Röstanga in Richtung Landskrona. Hier ging es dann auf die E20. Kaum waren wir auf die E20 gefahren, standen wir schon im Stau. Natürlich. Martin schlängelte sich durch die wartenden Fahrzeuge und gab mir zu verstehen, ihm nachzufahren. Aber ich hatte „Muffesausen“ und so verloren wir uns. Also fuhr ich alleine auf der Autobahn weiter nach Malmö. An der Öresundbrücke wartete dann mein verlorener Kumpel auf mich.

Richtung Kopenhagen ging es auf der E55 weiter nach Rodby. Hier setzten wir mit der Fähre nach Fehmarn über. Das war bisher meine allererste Fährfahrt, aber OK.

Warten auf die Überfahrt mit der Fähre

Ursprünglich wollten wir noch eine Nacht in der Gegend von Lübeck verbringen, denn wir hatten von einem Mann auf dem finnischen Campingplatz eine Adresse erhalten. Aber da es erst Nachmittag war, entschieden wir uns für das Weiterfahren. Außerdem sollten wir heim. Da das Problem mit Martins Visier noch nicht gelöst war, musste noch eine Lösung her. So wie bisher konnte er nicht lange weiterfahren. In Lübeck erhoffte er ein Ersatzteil zu bekommen, aber im einzigen Louis Store war nichts zu kriegen. Dort vertrieben sie seine Helmmarke nicht, und für einen neuen reichte die Portokasse nicht.

Was folgte war eine Irrfahrt durch Hamburg. Glücklicherweise fanden wir doch noch einen Polo Shop, bei dem wir fündig wurden.

Mit mehreren Tankstopps und Auszeiten zur Nahrungsaufnahme ging es stetig der Heimat entgegen. Doch leider verfolgte uns das Wetter aus dem Norden bis hier, auch in Deutschland wurden wir immer wieder bis auf den Leib durchnässt.

Auf Höhe Kassler Berge erwartete uns ein Megastau, sowas kann einem auf der Heimfahrt schon komplett den Spaß verderben!

Übermüdet und genervt trafen wir um kurz nach 3:00 Uhr in Werneck ein. Heute hatten wir ca. 1000 km zurückgelegt und waren echt froh, endlich wieder zuhause zu sein.

Röstanga – Malmö – Kopenhagen – Rodby – Fehmarn – Lübeck – Hamburg – Werneck

Insgesamt sind wir rund 7609 km gefahren.

Unser Ziel, das Nordkap, hatten wir zwar erreicht, doch mussten wir auf den schönen Anblick der Norwegischen Fjorde verzichten. Dies wäre allerdings der  Anreiz für eine weitere Tour. Desweiteren hat uns die Erfahrung gezeigt, dass man jederzeit mit allem rechnen muss. Man hat aber auch die Zuversicht, dass es überall nette und hilfsbereite Menschen gib, die einem in Notsituationen behilflich sind.

Wettertechnisch ist einfach nichts wirklich planbar.

Ich persönlich würde die Tour genauso wieder durchführen. Und wenn man einen so guten Partner wie Martin dabei hat, ist jede Situation zu meistern. Für uns gilt das Motto:

Gemeinsam losfahren, gemeinsam ankommen!

 

Translate »

Privacy Preference Center