Manchmal klingelt das Telefon bei uns im SWT Hauptquartier und wir freuen uns besonders über eine Anfrage: „Hi, hier ist Steven. Ich will im Mai nach Afrika mit meinem 2-Ventiler und die Karre muss noch fit gemacht werden….muss richtig geil werden!“

Alles klar – So können wir arbeiten.

Steven Niemeyer will im Mai das Europe Afrika Rodeo mitfahren. Diese Tour scheint ziemlich gut zu sein, da schon ein paar unserer Freunde mitgefahren sind und ein breites Grinsen wieder mit zurück gebracht haben. Der letzte war Lutz vom Haselrodeo – einen Bericht über seine Afrikareise findet ihr hier. Lesen!

Steven kam also vorbei mit seiner R80 G/S und wir haben das Bike erstmal genau unter die Lupe genommen. An sich eine gute Basis, die wir aber noch optimieren werden für die Reise. Besonders nötig hatte es die etwas amateurhaft durchgeführte Schwingenverlängerung – hier wurde ein Alublock eingebaut, der zwar seinen Zweck erfüllt, die frage ist nur für wie lange und was passiert in dem Moment, in dem er es nicht mehr macht???

Wir haben das ganze also erstmal ordentlich gemacht: Die ganze Schwinge wurde mit einem passenden Spezialrohr um 10cm verlängert, so dass das Bike wieder zuverlässig und robust seinen Dienst in schwierigem Gelände verrichten kann. Ausserdem wurde die Konstruktion durch ein neues Querrohr verstärkt. Wir machen genau diese Umbauten seit Jahren und ehrlich gesagt, haben sie alle auch in heftigstem Terrain sehr gut gehalten. Damit das Bike das ganze Gepäck plus Fahrer plus afrikanische Offroadpisten übersteht, haben wir noch den Rahmen verstärkt. Für uns mittlerweile eine Standard-Arbeit. Unser Verstärkungssatz gibt eine dermassen hohe Steifigkeit in den BMW Rahmen, das wir uns manchmal wundern, wieso BMW Motorrad nicht direkt sowas eingebaut haben. Danach ab zum Pulverbeschichter und die GS sieht auch optisch aus wie neu.

Das Design des Bikes war bereits sehr Geschmackvoll: Glatter Heck und Kletter Auspuffanlage – allein das ist immer schon sehr stylisch.

Dann haben wir uns der front bzw. Dem Fahrwerk gewidmet. Die Original BMW – Federung ist schon sehr gut mit etwas Tuning, aber wir wollten mehr! 
Wir haben noch eine Marzocchi 50mm Gabel eingebaut. Besseres Dämpfungsverhalten und ein sichereres Handling werden das Ergebnis sein. Wir wussten ja von den anderen Jungs das bei der Tour superschnell auf Asphalt gefahren wird und dann auch heftig im Gelände. Da sollte man einfach auf ein gut abgestimmtes Fahrwerk vertrauen können.

Der Rest war dann fummelige Anpassungsarbeit. Für ein tolles Licht sorgt der Koso Scheinwerfer. Er versteckt sich unter unserer GFK Lichtmaske mit einem Windspoiler. Hinten bildet der Acerbis Baja Kotflügel den Abschluss.

Die Elektrik war total hinüber und wurde durch einen neuen Kabelbaum mit vielen weiteren Anbauteilen getauscht. Die Geschwindigkeit kann man am Acewell Tacho ablesen. Das Bike hat ne Menge Evolution durchgemacht. Ich würde sagen, jetzt einfach losfahren.

Und das wichtigste: Schickt uns mal Bilder die uns neidisch machen, von der Tour!
Tipps von Lutz:

1. weniger Gepäck! (es gibt alles! Dort)
2. ja, auch das Kochgeschirr zu Hause lassen – Essen vor Ort ist immer gut.
3. man sollte im Sand fahren trainieren vorher 😉
4. einfach immer die Offroad-Route nehmen – lohnt sich!