Das Abenteuer Erzbergrodeo beginnt bei uns, wie bei vielen Teilnehmern, schon Wochen vorher. Wer geht mit zum Berg, was brauchen wir dabei und was ist unser Auftrag?

So war dies auch in 2023 der Fall. Am Mittwochmorgen gab es dann kein Zurück mehr, der Camper mit dem vollgeladenen Trailer rückte ab in südlicher Richtung. Das Team umfasste mit Fahrer 7 Personen. Die Anreise war wie immer richtig schlecht, denn drei Mal durften wir uns eine Pause im Stau auf der Autobahn gönnen. Aufgrund dessen war der ganze Zeitplan dahin. Jetzt noch ganz schnell zur Papierabnahme, doch diese wurde gerade abgebaut und ich wurde auf den nächsten morgen vertröstet. 

OK, dann bauen wir jetzt unser Paddock auf und machen uns erstmal was zu essen!

Die Nacht war deutlich kürzer als gewünscht, die Kollegen oberhalb und unterhalb unseres Quartiers haben wohl zuhause versäumt ihre Motoren bei Höchstdrehzahl abzustimmen. Dafür wurde eine Holzbank oder ein Brett auf dem Boden platziert und der Reifen durfte zeigen was er hält, das sieht hier am Erzberg nach einer gängigen Methode aus. Das Resümee der Nacht: einfach viel zu laut und viel zu kurz.

Um kurz nach 7.00 Uhr am Donnerstagmorgen stand ich vor der Papierabnahme, diese sollte jedoch erst um 8.00 Uhr öffnen und ich war nicht der Erste. Bei der Registrierung konnte ich die Teilnehmer aus Thailand überholen und war bei der Fahreranmeldung der ERSTE!!!!!  (das kann man doch feiern!!)

Jetzt stieg die Anspannung, denn um 12.00 Uhr war bereits der erste Lauf beim Rocketride auf meinem Programm. Der Boxer, der schon in die Jahre gekommen ist hatte auch ein kleines Problem, gerade jetzt ist das stromführende Kabel der Zündung unter der Sitzbank gebrochen. Jetzt war eine Notoperation als Programmpunkt Nr. 1 auf unserem Tagesplan dazu gekommen. Dank meines Teams mit vielen guten Ideen konnte Elmo das ganze schnell fixen.

„Das krasseste, was ich dieses Jahr erlebt habe!“

Manuel Schad, SWT Sports

Der Start aus dem Kessel in den Mitas Rocketride war für mich sehr aufregend, ich hatte schon am Start die Hosen voll und war mega aufgeregt. Leider habe ich sowohl den 12.00 Uhr und auch den 16.00 Uhr Lauf versemmelt. Jedes Mal hat mich das Holz direkt am Start aus der Bahn gebracht. Für das nächste Jahr wäre hier ein Versuch mit anderen Vergasern interessant, doch sehenswert war der 2. Lauf allemal. Den Boxer habe ich da fast den Berg hochgewuchtet aber der Wille war da!!! Zwischendurch konnte ich noch mit einem Mountainbike den Prolog besichtigen, bei der Ankunft im Ziel wusste ich was ich gemacht hatte.

Dem tollen Tagesprogramm folgte anschließend dann auch wieder eine spannende Nacht mit vielen Showeinlagen auf der Verbindungsstraße. 

Freitag früh haben wir uns ein wenig auf den Prolog eingestellt, die Aufregung steigerte sich nochmals. Am Start kamen wir beim Ersten Lauf auch wunderbar nach vorne. In diesem Jahr hatte man hier auch sehr gut auf die Startnummern der Fahrer geachtet. Jetzt nochmal richtig konzentrieren und los geht der Spaß. 

Die Bedenken den ersten Berg des Prologs zu versemmeln hatten sich zu meinem großen Glück nicht bestätigt. Ich hatte nicht den Mut den Berg in einem großen Gang einzufahren, da ich ja am Rocket Ride erfahren durfte wie sowas enden kann. Doch hier war ich mit meiner Leistung echt zufrieden. Ab dann kamen viele enge Kehren die wie in einer Bobbahn angelegt waren. Mitten in der Spur lagen leider oft kindskopfgroße Steine. Aber hier darf man sich nicht beeindrucken lassen, das Gas muss stehen bleiben und die Konzentration muss sich auf der Spitze befinden. Ich war so froh als ich bei den drei Königen vorbei geblasen bin, erst hier hat der Boxer richtig Spaß gemacht. Danach folgten noch einige sehr enge Kehren mit echt bösen Wellen. Im Ziel bin ich als 9. Platz in der Zweizylinderklasse völlig durchnässt vom Angstschweiß angekommen, welch ein geiler Erfolg!

Der Abend klang dann mit dem Sturm auf Eisenerz ab, da ist der Kölner Fasching ein Kindergeburtstag dagegen. Einfach irre wie die Fahrer sich dort gefeiert haben. Unzählige Burnouts reihten sich aneinander, die Fahrer fuhren teilweise im Kriechgang auf dem Hinterrad beim Umzug mit durch die Kleinstadt. Ich musste die Hälfte des Weges den Boxer schieben da ich Angst hatte das er überkocht. Wir waren gefühlt drei Stunden unterwegs, einfach abartig geil.

Am Samstag ging es auch wieder früh weiter, wir haben das Standgas am Boxer in die Höhe gedreht um das Absterben in der Höhe zu vermeiden. Danach wurden die neuen Reifen von MEFO probiert. Der Tank musste neu befüllt werden, keine Ahnung wohin der ganze Sprit vom Vortag ging und zu guter Letzt der Luftfilter mit einem Kompressor vom Feinstaub gereinigt. Dann war es schon wieder Zeit für einen erneuten Start. Auf der völlig ausgebombten Strecke war eine Verbesserung der Fahrzeit überhaupt nicht möglich, aber alleine das berauschende Gefühl während der Fahrt und im Ziel war das ganze wirklich wert. Ich kann es einfach nicht beschreiben was in einem Fahrer da vor geht.

Den Samstagabend haben wir uns dann ganz ruhig im Fahrerlager gestaltet, denn für mich war das Wochenende schon hart genug. 

Einer Wiederholung in 2024 sollte aber nichts im Weg stehen. 😉

SWT ERZBERG PROLOG 2023

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ERZBERG RODEO 2023

Interview mit Lettenbichler, Jarvis, Tarrés, Poskitt und Co.